Die Bahn feierte ihr 25-jähriges Bestehen des Schnellzuges ICE mit einem ganz besonderen Clip: Ein Fußballfan fährt mit dem Zug kreuz und quer durch Deutschland um seine Lieblingsfußballmannschaft beim Spiel anzufeuern. Auf dem Weg ist er entspannt und genießt seine Ruhe. In der Ubahn zum Stadion hingegen herrscht völlige Überfüllung. Im Stadion ist er völlig euphorisch. Und dann kommt’s: Er fährt wieder entspannt Bahn zurück, zu seinem Lebensgefährten, der niemand geringerer ist, als ein berühmter Fußballspieler. Sie vereint also nicht nur Fan und Fußballspieler (wie praktisch, pünktlich zur EM), sondern auch ein sich liebendes Paar.

Was ist also das besondere an diesem Clip: Ach ja, ein schwules Paar fährt auch Bahn. Und einer davon ist auch noch ein bekannter Fußballspieler. Ich finde ja (sorry Bahn) nichts spannendes daran, dass ein schwuler Bahn fährt. Oder Fußballspieler schwul sind oder sein können. Oder die Bahn Paare, die nicht hetero sind, vereint. Hallo 21. Jahrhundert. Jeder Arsch fährt Bahn. Wie wär’s wenn ihr statt dessen mal die Pünktlichkeit feiern würdet, anstatt den Schwulen. Anscheinend sind aber nun alle in Aufruhr, wie weltoffen man doch ist. Und wie tolerant und vielfältig man ist. Ich finde ja, wenn man tatsächlich so weltoffen ist, muss man nicht extra darauf zeigen. So wie wenn man Geld spendet, aber es nicht jedem auf die Nase bindet.

Nun gut. Ich mag Zug fahren. Vor allem den ICE. Viel Platz, weniger Arschlöcher als in der Ubahn. Nette Kontrolleure. Halbwegs anständiges Essen. Hätten statt dessen lieber mal zeigen können, wohin ich von München aus schneller komme, als mit dem Auto, nach Paris zum Beispiel. Aber gut. Toller Clip. Fahrt Bahn und benutzt Kondome.

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