An Mileys Seite

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The Last Song World Premiere



Sie ist 17, verdient 25 Millionen jährlich und ist ein Superstar. Dazu ist sie wahnsinnig sympathisch. Mit uns sprach sie über ihren neuen Film „Mit dir an meiner Seite“ (ab 29.4. im Kino), eine romantische Geschichte über das Erwachsenwerden, in dem sie an der Seite ihrer Freundes Liam Hemsworth als rebellische Ronnie zu sehen ist. Mit dem Film hat sie eindeutig bewiesen, dass sie nicht mehr ihr Alter Ego Hannah Montana ist. Die vierfach mit Platin ausgezeichnete Sängerin spricht darüber, warum sie auf ihre schiefen Zähne besteht, wie sie mit schlechten Kritiken umgeht und warum Liam der perfekte Freund für sie ist.

Wie läuft es mit Liam?

Ich glaube, Liam ist die beste Beziehung die ich hatte. Denn er ist zwar auch ein Schauspieler, aber nicht so der Typ Teenie-Sensation. Was er macht, nimmt er sehr ernst. Er ist ein sehr authentischer Schauspieler. Ich liebe es mit ihm zusammen zu sein, ich lerne viel von ihm. Ich sehe ihn studieren und Skripte lesen und ich bitte ihn immer, sie mit mir zu lesen. Ich glaube es ist einfacher, mit jemanden zusammen zu sein, der das gleiche Handwerk liebt wie du. Ja, ich glaube, dass macht es einfacher, eine Beziehung aufzubauen. Denn dann versteht der andere auch dein tägliches Programm.

Ist der Altersunterschied ein Problem für dich?

Nein, er ist nicht so viel älter als ich. Es sind nur drei Jahre. Das einzige Problem ist, dass er so viel größer ist als ich. Das Alter ist nicht schlimm, nur die Größe.

Apropos Alter, du wirst dieses Jahr 18. Freust du dich schon?

Ich freue mich sehr. Ich habe mir meine eigenen vier Wände gekauft und freue mich darauf, dort einzuziehen. Ich habe vier Brüder und Schwestern, also können meine Mum und mein Dad nicht immer mit mir auf Reisen gehen. Ich musste lernen, wie man unabhängig ist. Ich glaube, die Menschen werden mich dann etwas ernster nehmen, denn ich habe bereits viel, vielleicht sogar mehr als mancher Erwachsener in meiner Situation gemacht. Gerade habe ich nicht dass Gefühl so ernst genommen zu werden, da ich so jung bin. Aber ich hoffe dass sich das jetzt ändert.

Die letzte Staffel von „Hanna Montana“ läuft gerade in den USA. Wie wird es sein, diese Rolle hinter dir zur lassen?

Es ist ein bisschen traurig, denn es ist ein großer Teil meines Lebens. Es bestimmte für sechs Jahre mein ganzes Leben und es ist interessant, diese Sicherheit zu verlassen. Ich bin es so gewöhnt, jeden Morgen um acht aufzustehen, die gleichen Leute zu sehen, um sechs wieder zu gehen – man hatte diese Routine und es wird sicher interessant sie nicht mehr zu haben. Aber ich bin schon aufgeregt neue Dinge zu tun und mich um mein eigenes Leben zu kümmern.

Kommen wir noch mal zu Liam. Wie war es, mit deinem Freund zu drehen?

Ich glaube es ist dadurch einfacher, diese Chemie auf der Leinwand zu haben. Es macht es einerseits glaubhafter für das Publikum und andererseits auch deinen eigenen Job einfacher. Denn du hast nicht das Gefühl, als müsstest du an irgendetwas arbeiten, im Sinne von „wie sieht das aus?“ Alles woran man noch feilen muss, ist die eigene Performance. Aber du weißt bereits, dass die Chemie stimmt, du musst keine zusätzlichen kleinen Sachen machen. Die Zuschauer können die Chemie bereits sehen, nur aus dem Wissen heraus, dass wir zusammen sind.

Dein Charakter Ronnie durchläuft in „Mit dir an meiner Seite“ eine ziemlich rebellische Phase. Hattest du auch mal so eine Zeit?

Das wäre für mich ziemlich schwierig, da ständig Kameras um mich herum sind. Aber Ronnie ist wütend, weil sie dafür Gründe hat. Sie ist auf ihre Eltern sauer, auf die Art wie man sie behandelt. ich bin eine ziemlich glückliche Person, ich muss nicht so sein, denn es gibt nicht wirklich etwas, wegen dem ich stinkig sein muss. Ich habe eine tolle Familie, ein gutes Support-System, und ich wache jeden Tag mit einem guten Grund auf, ich tue was ich liebe.

Wie schaut es mit deiner Musik aus? Willst du weitermachen?

Ja, ich habe eine Platte, die im Sommer rauskommt. Dann werde ich mit der Musik als Beruf erstmal aufhören, und viel am Schauspielern arbeiten. Ich will für andere Künstler schreiben, denn ich habe viel mit meiner Musik erreicht und möchte, dass andere Leute auch diese Chance haben.

Siehst du dich selbst gerne auf der großen Leinwand im Kino?

Ich mag es gar nicht, mich auf der großen Leinwand zu sehen. Ich mag die Premiere nicht, weil ich es nicht mag, da zu sitzen und mich auf der Kinoleinwand zu betrachten. Auf der Leinwand ist alles so riesig. Alles an einem ist viel größer. Man kann wirklich alles sehen. Meine Zähne zum Beispiel. Ich habe absichtlich schiefe Zähne, ich will sie nicht richten lassen, denn ich habe das Gefühl, dass jeder heutzutage perfekt grade Zähne hat. Und ich will anders sein. Aber auf der großen Leinwand mag ich gar nicht mehr, wie das ausschaut. Jedes mal wenn ich lächle, denke ich nur: „Oh mein Gott, ich sehe aus wie eine 12-Jährige, wie ein Mädchen, dass noch keine Zahnspange trägt.“ Aber im echten Leben stört es mich nicht.

Du hast in den letzten Jahren modetechnisch verschiedene Stile gehabt. Wie entscheidest du dich für einen Look?

Ich ziehe mich so an, wie ich mich gerne präsentieren möchte. Manchmal treffe ich jemanden und denke mir „Wow, der Stil passt gar nicht zu der Persönlichkeit.“ Ich glaube, man muss lange suchen, bis man den eigenen Stil gefunden hat. Klamotten machen dass manchmal mehr als Worte. Im ersten Moment einer Begegnung wird man von oben bis unten gescannt und ich weiß, was man über mich sagen soll, wenn ich an ihnen vorbeigehe. Und das ist „Tough“.

Bedauerst du es manchmal, keine normale Kindheit gehabt zu haben?

Hmm, nein, ich habe das Arbeiten immer geliebt und will es auch weitermachen. Weißt du, meine Großmutter war 65, als sie zurück aufs College gegangen ist. Falls ich das eines Tages also auch will, dann habe ich von ihr gelernt, dass es nie zu spät ist. Falls ich das also auch irgendwann mal will, dann werde ich es auch tun. Aber im Moment werde ich mit der Schauspielerei weitermachen.

Zurück zum Film: Gab es irgendwelche peinlichen Momente auf dem Set?

Wir haben die Szene gedreht, als Greg (Kinnear, spielt ihren Vater) im Krankenhaus ist. Es war eine ernste Szene und alle sollten wirklich aufgewühlt sein. Die Regisseurin hat geweint. Von dem Film basiert viel auf der Vergangenheit meiner Mutter, der Geschichte ihres Vaters, also hat auch sie geweint, alle haben geweint. Mein Klingelton zu der Zeit war „Be Happy“ von Bob Marley. Und ich hatte vergessen es auszuschalten und es unter die Kissen des Krankenhaus-Bettes gelegt, in dem Greg lag. Und grade in dem Moment, als er mir erzählt, dass er wahrscheinlich nur noch ein paar Monate zu leben hat und ich vor lauter Tränen kaum geradeaus schauen konnte, geht mein Handy los. „Don’t worry, about a thing“… Alle waren ziemlich sauer, denn das war der beste Take. Das war sehr peinlich, denn ich habe die ganze Stimmung zerstört, aber auch so lustig, denn das Lied war einfach das genaue Gegenteil zur Szene.

Was ist dann passiert?

Und dann hat sich Greg einfach mein Handy geschnappt und Liam eine SMS geschrieben. Ich wusste nicht, dass er ihm schrieb. So etwas wie „Liam, du bist so heiß“ und „ Ich liebe dich so sehr“. All diese Dinge, bevor Liam und ich wirklich zusammen waren. Weiter ging’s dann mit „Ist Greg nicht die coolste Person auf der Welt?“, worauf Liam nur zurückgeschrieben hat: „Ja, ich denke schon?“ Das war einfach lustig. Er hatte mein Handy ewig lang und ich wusste nichts davon.

Gehen dir schlechte Kritiken nahe?

Nein, nicht wirklich. Ich denke, solange du mit dem Film am Schluss zufrieden bist, ist es der Job der Kritiker, ihn zu beurteilen. Zu sagen, was falsch bei dem Film ist. Manche Menschen werden ihm gute Beurteilungen geben, andere schlechte. Ich könnte so einen Film nicht anschauen, und ihn für schlecht beurteilen. Er ist wunderschön geschrieben, es ist eine tolle Location und das Team besteht aus unglaublichen Schauspielern. Ich finde ihn nicht schlecht, aber manche werden das sicher anders sehen. Ich könnte auch ein bisschen voreingenommen sein, da es mein eigener Film ist. Trotzdem denke ich, darf ich es nicht zu nahe an mich rankommen lassen. Ich bin stolz auf den Film, hab mein bestes gegeben und kann jetzt auch nicht mehr machen. Es wird immer Menschen geben, die ihn mögen und andere eben nicht.

Franziska Ecks