Frau oder Affe? Affe oder Frau?

Frau oder Affe? Affe oder Frau?

Apple Store Soho Presents Meet The Actors: Ben Stiller & Greta Gerwig



Er ist Schauspieler, Drehbuchautor, Regisseur und Produzent – Ben Stiller ist ein wahres Multitalent. Und jetzt überzeugt der Sohn der bekannten Komiker Jerry Stiller und Anne Meara in „Nachts im Museum 2“ (seit 23.10. auf DVD) wieder einmal seine Fans. Und stellt sich der uralten Frage: Frau oder Affe…

Warum haben Sie sich für einen zweiten Teil von “Nachts im Museum” entschieden?

Weil der erste einfach Spaß gemacht hat. Es hat Spaß gemacht, ihn zu drehen und er scheint auch den Zuschauern Spaß gemacht zu haben. Und wir dachten, wir könnten etwas anderes, noch mehr machen und einen weiteren Film drehen, der hoffentlich genauso lustig, wenn nicht lustiger als der erste ist. Wir haben beim ersten viel gelernt und ich dachte mir, dass wir beim zweiten Teil noch besser werden könnten.

Welcher neue Aspekt hat Ihnen mehr Spaß gemacht: Die Liebesgeschichte oder der Affe?

Nicht wirklich der Affe. Der Affe war sicher nicht mein liebster Teil der Arbeit, aber Amy (Adams, welche Amelia Earhart spielt) war richtig gut. Das war aufregend. Das Beste war, dass ich jemanden hatte, mit dem ich den gesamten Film zusammen erleben konnte. Im ersten Film bin ich ganz alleine rumgelaufen und es fühlte sich ein bisschen einsam an, daher fand ich es eine gute Idee jemanden zu haben, mit dem ich eine kleine Beziehung aufbauen konnte und der alles ein bisschen auffrischt, denn im zweiten Film ist nicht mehr alles neu. Er hat bereits das Wunder erlebt, dass alles zum Leben erwacht, und jetzt hat er etwas Neues zum Spielen, und das hat Spaß gemacht. Amy war so gut in „Verzaubert“. Ich habe ihn mit meiner Tochter gesehen und meine Tochter war sehr aufgeregt, dass sie (Amy Adams, Anm. d. Red.) in einem Film mit mir ist.

Wie hat sich für Sie der Charakter vom ersten zum zweiten Teil  hin entwickelt?

Es war mir sehr wichtig, einen Zugang zu dem Film zu finden, so dass es nicht einfach noch mal das gleiche war. Da gab es eine Idee, die wir hatten, die Idee “Okay, was würde passieren, wenn Larry kein Versager wäre”. Jetzt ist er ein erfolgreicher Mann; das fanden wir einen interessanten Gedanken, dass sein Traum, den er vor dem Film hatte, wahr wird und ihn von seiner momentanen Glücklichkeit wegführt. Es ist also die Idee vom Erfolg in der Arbeit und Spaß an dem haben, was man tut, gegenüber dem, was man denkt dass einem Freude bringt. Es ist nicht das Konzept Erfolg, was ihn wirklich glücklich macht, das führt ihn nur vom Glücklichsein weg. Ich habe einfach gefühlt, dass das ein guter Zugang zu dem Film ist.

Mögen Sie Museen?

Ja, ich liebe Museen. Ich liebe es, mit meinen Kindern ins Museum zu gehen. In meiner Kindheit bin ich immer ins „National History” und ins “Metropolitan Museum” in New York gegangen und das war auch einer der Gründe, warum ich den ersten Teil machen wollte. Denn ich habe seine Idee geliebt. Ich habe das Drehbuch gelesen und dachte mir: „Mit zehn Jahren hätte ich diesen Film geliebt.“ Ich mag es auch, in verschiedene Arten von Museen zu gehen. In einer neuen Stadt macht es immer Spaß, zu erforschen und zu sehen, was es dort so gibt.

Wenn Sie Ihre gedrehten Szenen auf dem Set noch mal anschauen, bringen sie Dich dann selber zum lachen?

Ich schätze den Humor von anderen Leuten mehr. Bei mir ist es so: Ich kann mir etwas anschauen und sagen, dass ich es mag und es okay finde. Wenn man an einem Film arbeitet und Regie führt, muss man beobachten und Urteile aussprechen. Beim letzten Film, den ich gemacht habe, habe ich nichts angeschaut während wir noch gedreht haben, und das war sehr befreiend. In diesem Film war es aber toll, denn ich durfte mit beinahe jedem Schauspieler im Film arbeiten.

Es ist ein sehr internationaler Film, denn es spielen Ricky Gervais, Steve Coogan und Alain Chabat mit. Wollte man damit dem Film in Übersee helfen?

Ich glaube, es war Shawn (Levy, der Regisseur) wichtig, dass ein Franzose Napoleon spielt, und das finde ich auch sehr clever. Und Alain war lustig, denn ich kannte seinen Humor nicht wirklich. Ich kannte ihn als Person einfach nicht und trotzdem hat er eine so eigene Energie und einen so eigenen Ton, dass die Arbeit mit ihm sehr interessant war. Er hat eine so einzigartige Komik und mich aus der Bahn geworfen.

Wird es “Nachts im Museum 3” geben?

Wenn genug Leute diesen Film sehen wollen, würde ich ihn sehr gerne machen.

Wer ist der bessere Comedian – Sie oder Ihr Dad?

Mein Vater! Ich bitte dich! Er ist einfach lustig. Er taucht nur auf und er ist lustig. Er ist toll. Er ist mein Vater und ich liebe ihn. Er war immer ein so gutter, unterstützender Vater. Er war immer für mich da, sogar als ich als Kind Filme gemacht habe hat er das Equipment gekauft. Er war ein sehr guter Freund.

Mag er Ihre Filme?

Manche mag er und manche nicht. Er ist da ehrlich. Er mag, was er mag. Er ist sehr ehrlich und kann nicht verstecken, wie er über gewisse Dinge fühlt. Ich glaube, er mag „Zoolander“, denn der Film hat ein Eigenleben entwickelt seitdem er erschienen ist. Er ist irgendwie ein Kultfilm geworden.

Welchen Film von Ihnen sollen Ihre Kinder nicht sehen?

Einige. Ich glaube sogar, wahrscheinlich die meisten! So denke ich nicht darüber nach, denn man geht nicht durch die Filme und denkt: „Was sollen sie sehen und was nicht?“ Ich werde mich eines Tages sehr darüber freuen, wenn sie sie alle gesehen haben und zu beobachten, wie sie ihnen gefallen. Meine Tochter hat „Nachts im Museum“ gesehen und mein Sohn nur Ausschnitte, aber er hat immer noch ein bisschen Angst, denn er ist noch nicht vier. Er versteht nicht warum mich ATilla, der Hunnenkönig immer jagt obwohl wir doch später Freunde werden. Das beeinflusst ihn noch. Das ist irgendwie merkwürdig. Ich bin selber bei Eltern aufgewachsen, die Schauspieler waren und man hat eine andere Beziehung, denn zuerst einmal sind sie deine Eltern.Ich glaube, dass es für Kinder ein bisschen verwirrend ist dich in einem Film zu sehen, wenn sie schauen Filme zum Spaß. Aber gleichzeitig wissen sie auch, dass das meine Arbeit ist Meine Tochter hat einen sehr gesunden Abstand dazu, wo sie durchaus anerkennen kann, dass ich irgendwo mitspiele, aber sie hat auch ihre eigenen Dinge, die sie wirklich mag.

Erwarten Sie von Ihren Kindern, dass auch sie später ihr Geld als Komiker verdienen?

Überhaupt nicht. Ich hoffe, sie tun was sie tun wollen. Sie sind wer sie sind. Meine Schwester und ich sind damit aufgewachsen, einfach verrückt zu sein und viel zu spielen, und sie lieben das Spielen. Ich glaube alle Kinder lieben es zu spielen, und wenn es in die Schauspielerei übergeht, dann ist das okay. Und wenn es das nicht tut und sie Gehirnchirurgen oder was auch immer werden wollen, werde ich sehr glücklich sein. Es wäre nett, wenn einer in unserer Familie auf die Uni gehen würde!

Sie sind Schauspieler, Produzent und Regisseur. Was machen Sie am liebsten?

Ich glaube, dass mir das Regie führen am meisten Spaß macht. Ich habe gerade „Greenberg“ (erscheint 01.04.2010 in Deutschland, Anm. d. Red.) abgedreht und ich hatte soviel Spaß als Schauspieler, an der Arbeit mit einem wirklich tollen Regisseur. Aber seit ich Kind war, habe ich immer das Regie führen geliebt. Und je älter ich werde, umso mehr freue ich mich darauf, noch mehr Zeit damit zu verbringen, an verschiedenen Filmen zu arbeiten. Es ist ein sehr aufregender Prozess für mich.

Werden Sie sich aus der Comedy zurückziehen?

Ja, ein kleines bisschen, wie es sich entwickelt. Ich habe immer aus meiner Entwicklung heraus gewusst, was ich machen will. Menschen spüren was sie spüren und ich habe sehr viel Comedy gemacht – und werde vielleicht noch mehr machen – aber ich werde auch andere Filme machen. Ich werde es einfach nehmen, wie es kommt.

Franziska Ecks