Die Fremde

Die Fremde

Am 5. Juli erlebten wir die wundervolle Premiere mit Edita Gruberova, der international gefeierten Koloratursopranistin, die auf der ganzen Welt bekannt für ihre nahezu perfekte Gesangstechnik und ihre brillanten Auftritte ist, im der Philharmonie zur besonderen Belcantopartie „La Straniera“ von Vincenzo Bellini. Bei dem Meisterwerk des Belcanto sang Edita Gruberova zum ersten Mal die Hauptrolle der Alaide, eine absolute Weltsensation, zumal das Stück in München sein 175. Jubiläum feierte. Wir trafen die Koloratursopranistin vor der Aufführung.

Frau Gruberova, im Juli treten Sie in München auf. Wie entstand hierzu die Idee?​

Die Entscheidung, die Rolle der Alaide für diesen Sommer neu einzustudieren habe ich bereits vor mehreren Jahren getroffen. Ich bereite mich immer sehr lange und intensiv auf neue Partien vor. Vor zwei Jahren habe ich in der Philharmonie im Gasteig zwei konzertante Aufführungen von Verdis LA TRAVIATA gesungen und es hat wunderbar funktioniert. Ich bin froh, dass der private Veranstalter Vita E Voce die nicht ganz einfache Aufgabe übernommen hat, diese Produktionen zu realisieren und dass ich so mein LA STRANIERA-Debüt in München geben kann!

Sie singen Bellinis “La Straniera” in der Philharmonie in konzertanter Form. Im Dezember folgt dann Donizettis “Anna Bolena”. Warum?

Wenn sie nicht der Musik im Wege stehen, habe ich nichts gegen Inszenierungen. Aber in der Musik steht eigentlich schon alles drin, man muss nur genau zuhören und diese Chance bieten, konzertante Aufführungen mehr als szenische. Die Fantasie wird herausgefordert. Das ist sicher anspruchsvoll, aber auf jeden Fall lohnenswert und zwar für alle: Sänger, Musiker und Publikum!

Warum sollte man gerade Bellini’s eher unbekannte Oper “La Straniera” hören?​

Weil diese Oper von ihm ein besonders reichhaltiges Belcanto-Werk ist, genau wie seine viel bekanntere NORMA. Es ist wichtig, das Opernrepertoire immer wieder zu erweitern und ich bin froh dies 175 Jahren nach der Erstaufführung bei diesem Jubiläum zu tun. Außerdem freue ich mich natürlich auf meine Kollegen Sonia Ganassi, Paolo Gavanelli und José Bros, die mit mir auf der Bühne stehen werden.

Frau Gruberova, Sie haben eine Stimme die fasziniert und zugleich tiefe Emotionen weckt. Braucht man hierfür nur Talent?

Natürlich braucht man eine gute Basis: Technik. Davon sprechen zwar viele, aber die wenigsten haben eine Ahnung davon. Ob Gottesgeschenk oder Naturgabe, man braucht schon Talent – aber man muss es kultivieren. Ich weiß, was ich kann, aber beginnen muss ich beim Einsingen immer von Null, ganz piano, ganz leicht. Und: Den richtigen Lehrer dafür zu finden, ist ein immenses Glück. Das hatte ich mit Frau Kammersängerin Ruthild Bösch und seit 5 Jahren mit Frau Ayasse. Wenn manche vom “Wunder Gruberova ” sprechen, dann ist es vor allem die Technik, die mir diese Damen vermittelt haben.

Was gibt Ihnen diese unglaubliche Kraft, sich selbst immer wieder erneut das Beste abzuverlangen?​

Es ist die Musik selbst. Das Singen bietet die Möglichkeit sich mitteilen zu können. Wichtig vor allem ist aber Eines: die Zuneigung des Publikums!

Frau Gruberova, was macht Sie als Künstlerin tatsächlich glücklich?​

Mit eigenen Gefühlen und allen Emotionen in eine Figur zu schlüpfen und somit die persönlichsten privaten Seelenbefindlichkeiten mit der Zuhörerschaft zu teilen. Die Besucher und Zuhörer sind nach solch einer Aufführung immer berührt und voller positiver Emotionen. Das ist doch großartig!

 

Mehr Infos bei der Konzertagentur Vita e Voce