Für immer Pretty Woman sein? Das würde sich die alternde Königin aus “Spieglein Spieglein”, gespielt von der wunderbaren Julia Roberts, wohl wünschen. Aber auch die schönste Königin bleibt nicht von lästigen Krähenfüßen und unerfreulichen Lachfalten verschont. Als Ablenkung vor der schwindenden Hautelastizität eignet sich das Erobern eines jungen, attraktiven Prinzen jedoch vorzüglich. Ob der königliche Plan auch funktioniert, wenn man von einer jugendlichen Stieftochter, die zudem mit schneeweißer Haut auftrumpfen kann, umgeben ist, wird ab dem 5. April 2012 im Kino verraten.

Und was können Sie tun? Wir haben die ärztliche Leiterin des Haut- und Lasercentrums Potsdam-Berlin Dr. med. Tanja C. Fischer gefragt. Ihre wertvollen Tipps für eine schöne, jungaussehende Haut gibt’s hier:

Im Film entdeckt die böse Königin (Julia Roberts) im Spiegel entsetzt die ersten Krähenfüße. Welche Tipps haben Sie gegen Linien um die Augen und andere Falten?
Generell ist es wichtig, dass man die Haut regelmäßig pflegt. Gut abschminken und eine Pflege die zur Haut passt.

Was sind die größten Fehler, die man vermeiden sollte, um eine jugendliche Haut zu erhalten?
Es gibt Dinge die die Hautalterung beschleunigen, dazu zählt übermäßiges Sonnenbaden und Solarium (80%), aber auch rauchen und Schlafmangel.

Inwiefern kann die Ernährung Faltenbildung verzögern? Auf was sollte geachtet werden?
Nicht nur was die Faltenbildung betrifft: eine ausgewogene Ernährung ist das A und O. Bezogen auf die Haut ist es vor allem wichtig viel zu trinken.

Kann spezielle Gesichtsgymnastik helfen Falten vorzubeugen?
Muskeln zu trainieren ist gut, da man das Bindegewebe aktiviert und Durchblutung fördert, Muskeln aufbaut und damit auch Volumen (denn im Alter besteht ja auch das Problem des Volumenabbaus). Aber Vorsicht: manche Bewegungen fördern Faltenwurf.

Sonnenanbeten war gestern. Seit einiger Zeit ist der so genannte „Schneewittchen-Teint“ wieder in Mode gekommen. Was kann man tun, um eine helle Haut zu pflegen und Rötungen zu vermeiden? Sonnenschutz ist das A und O. Rote Äderchen sind oft eine Veranlagung. Man kann sie nur schlecht verhindern. Make-up hilft, diese zu kaschieren.

Welche Hautpflege empfehlen Sie ab welchem Alter?
15-25 Jahre: In jungen Jahren nicht zu viel Pflege und nicht zu viel „Antiagestoffe“, denn die sind oft zu reichhaltig. Wichtig ist eine Feuchtigkeitscreme und ein hoher Lichtschutzfaktor, am besten integriert, dass man nicht zu viel aufträgt, denn man sollte eine „Überpflegung“ möglichst vermeiden.
25-40 Jahre: Creme mit Lichtschutz verwenden, im Sommer mehr Feuchtigkeitspflege, im Winter auch etwas reichhaltiger zum Beispiel auch mit Antioxydantien.
40-50 Jahre: Antiage-Programm: Seren unter der Creme auftragen, feuchtigkeitsbindende Substanzen, Antioxydantien, guter Sonnenschutz. Abends auf Regeneration achten. Gut sind auch Ampullen und Masken um einen Feuchtigkeitsboost zu geben.

Haben Sie ein paar Geheimtipps, die jeder mit wenig Aufwand im Alltag umsetzen kann?
Morgens das Gesicht heiß waschen und mit einem immer frischen kleinen Handtuch (und das nach 1x Gebrauch zur Wäsche geben) gut rubbeln ohne zu verletzen. Wichtig ist Stimulation aber nicht Überstimulation oder ein Zerren an der Haut. Wichtig ist auch ein in der Hautpflege integrierter Sonnenschutz (am besten 30 plus). Abends Aknemittel wie Retinol, Adapalen oder Tretinoide verwenden. Das stimuliert die Kollagenneubildung. Auch auf ausreichend Augenpflege und Lippenpflege achten! Im Alltag integrieren kann man auch eine Fraxel clear Behandlung beim Dermatologen. Es ist ein minimalistischer Eingriff und sorgt für gute Stimulation. Es fallen keine Ausfallzeiten an, die Haut ist lediglich 6-24 Stunden etwas gerötet. Generell gilt: Manchmal ist weniger auch mehr! Nicht überpflegen und überfetten.

Was gibt es zu beachten, wenn man mit dem Gedanken spielt, sich liften zu lassen?
Ein Lifting sollte möglichst weit hinaus gezögert werden. Die ästhetische Medizin verfügt heute über Methoden die ein Facelifting nahezu ersetzen können, wenn man frühzeitig beginnt. Gerade Kombinationstherapien wie zum Beispiel Laser, Botox und Hyaluronsäuren haben sich hier als besonders wirkungsvoll erwiesen.