Einmal Rapunzel

Einmal Rapunzel

… und zurück. Ihr kennt doch diese Hollywood-Stars mit einer Löwenmähne, die uns Normalsterbliche ganz grün vor Neid werden lässt. Toupiertes, natürlich fallendes Big Hair, mit leicht eingedrehten Locken. Wenn Blake Lively ihre Mähne schüttelt, fallen ihre Haare wie frisch vom Frisör. Wenn ich morgens aufstehe, sind mein Haare am Hinterkopf so platt, dass ich ihnen erst einmal gut zureden muss, bis sie sich entschließen aufzuwachen und Volumen zu zeigen. Umgekehrt ist es, wenn sie frisch gewaschen sind: Vom Föhn aufgeheizt stehen sie in alle Richtungen ab und wollen sich nicht mehr bändigen lassen. Zu allem Unglück schneidet mir meine Frisörin den Pony zu kurz, ich trage eh eine Art Bob und ähnele jetzt ein wenig Angela Merkel, vor ihrem Make Over. Höchste Zeit den Profi für Extensions von Great Lengths Falk Royss um Hilfe zu bitten. Damit will ich meinen Pony verlängern und mehr Volumen in meine Haare bringen. Ich bin ziemlich nervös, keine Ahnung warum, immerhin experimentiere ich gerne an mir herum. Ich mache einen Termin vorab und bespreche erst einmal was ich will und wie es funktioniert. Die neue Methode Multisonic ermöglicht dank eines Single- und eines Multitweezers die Einarbeitung von Einzel- und Mehrfachsträhnen. Über die Tweezer gelangen Schallwellen in die Bondings. So verändern sich die Keratinmoleküle, aus denen die Bondings bestehen, und stellen eine Verbindung mit dem Eigenhaar her, ohne dieses zu belasten. Angeblich. Ich bin gespannt. Am eigentlichen Termin werden zunächst meine Haare gewaschen und geföhnt, danach geht’s ans Eingemachte. Zur Einarbeitung wird das Haar zwischen die beiden Folien der Strips gelegt. Mithilfe des eigens entwickelten Tweezers und Ultraschall wird das Keratin der Bondings aktiviert. Echthaar und die Extensions werden so miteinander verbunden. Das zieht ganz schön. Weil die Bondings die nächsten drei bis sechs Monate halten sollen, werden sie ziemlich nach am Haaransatz angesetzt. Zwei Stunden später und um 50 Extensions auf meinem Kopf reicher, bin ich endlich fertig. Der Pony wurde verlängert, die anderen Bondings wurden meiner Haarlänge angepasst. Ich hätte sie auch verlängern können, wollte aber nur Volumen. Ich muss sagen, die 350 Euro Investition haben sich gelohnt. Ich sehe aus wie ein Filmstar. Nicht künstlich, dafür mit natürlich aussehendem Volumen. Ich spaziere glücklicher heraus, als ich reinkam und dafür hat sich das kleine Ziepen beim Anbringen doch gelohnt. Drei Tage später sehe ich das ein wenig anders. Ich habe seit 72 Stunden nicht geschlafen, denn an den Stellen, an denen die 50 Extensions angebracht wurden, drückt und zieht es, so dass jedes Mal wenn ich meinen Kopf auf dem Kissen bewege, ich davon aufwache. Am vierten Tag lässt das ziehen nach, doch irgendwie habe ich genug von meinen falschen Haaren. Leider ist Wochenende, so habe ich nun doch ein paar Tage länger etwas von meinen Haaren. Schlafen kann ich nun auch besser, nur Pferdeschwanz binden tut noch weh. Dennoch lasse ich sie entfernen. Dazu taucht der Frisör eine kleine Zange in Alkohol und löst so den Klebstoff auf. Ich will euch nicht anlügen, aber an dieser Stelle bereue ich so ziemlich was ich mir da angetan habe. Pro Extension gehen jeweils drei meiner eigenen Haare vom Kopf. Immerhin waren sie Eingeschlossen und hätten auch auf natürliche Weise ausfallen können. Pro Tag fallen einem normalen Menschen bis zu 100 Haaren raus. Also kein Drama. Eigentlich. Ich bin dennoch frustriert. Jedes meiner eigenen Haare, das sich gerade von meinem Kopf verabschiedet, betrauere ich persönlich. Fazit: Ich bin jetzt um eine Erfahrung reicher und 150 eigene Haare, die auch so hätten herausfallen können ärmer. Ob sich jemand für Extensions entschließt oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Fakt ist, dass ich sechs Tage lang wie ein Hollywoodstar aussah und das kann mir keiner nehmen.

Mehr Infos zu Great Lengths unter www.greatlengths.de

Mehr Infos zu Falk Royss unter www.royss.de