We love you, Hayden
We love you, Hayden
Einfach aufstehen und „Ich liebe dich, Beth Cooper“ (ab 26.03. auf DVD) rufen – das erfordert viel Mut. Im gleichnamigen Film mit Schauspielerin Hayden Panettiere geht es um eben diese Beherztheit. Mit ihren 20 Jahren wagte sich Panettiere jetzt an ihre erste Komödie, bisher kannte man sie hauptsächlich als unverwundbare Cheerleaderin in der dramatischen Fernsehserie „Heroes“. Die 1,55 m-große Freundin von Wladimir Klitschko ist allerdings bereits seit mehr als 16 Jahren im Filmgeschäft, also ein echter Veteran vor der Kamera.
Wie liefen die Dreharbeiten von „I love you, Beth Cooper“?
Großartig! Es hat Spaß gemacht, war aufregend und gleichzeitig noch sehr spannend. Bis jetzt hatte ich noch nie so sehr die Entscheidung über Erfolg oder Misserfolg eines Filmes auf meinen Schultern liegen. Aber es ist ein toller Film geworden!
Worum geht’s?
Es geht um dieses Mädchen, Beth Cooper, die auf die High School geht und dort die absolute Königin ist, dadurch zeichnet sie sich in ihrem Leben aus. Dann trifft sie einen Jungen, den Schulstreber Dennis Coopermann (Paul Rust), der ganz unten auf der High-School-Leiter steht. Als sie dem Abschluss immer näher kommen, bemerkt sie, dass sie die Positionen tauschen werden. Sie weiß, dass es für sie nach der Schule alles vorbei ist und er der Erfolgreiche sein wird. Der Film erzählt davon, wie die beiden in der verrücktesten aller Nächte Freunde werden.
Und wie kommen die beiden dann zusammen?
Während der Abschlussfeier hält Dennis Coopermann seine Rede und steht auf und sagt „Ich liebe dich, Beth Cooper“. Was ein echter Schock ist. Aber dann kommt der große Fehler, denn er macht sich über meinen Freund Kevin lustig. Kevin ist so ein Militärtyp, schon fertig mit der Schule, ein großer, gemeiner Macho. Letztlich geht es dann darum, dass wir beide die ganze Nacht vor Kevin weglaufen, denn er will Dennis und seinen besten Freund Rich umbringen. Beth wird ihr Fahrer und sie ist ein verrückter Fahrer, absolut wahnsinnig. Wer auch immer ihr den Führerschein gegeben hat, muss total bescheuert gewesen sein. Sie baut Unfälle, sie flucht über den Verkehr und einmal fährt sie sogar Dennis an.
Wenn man sich mal Kevins eifersüchtiges Verhalten im Film anschaut: Hast du denn eine Technik, um mit solchen Freunden im wahren Leben umzugehen?
Ich habe solche Freunde nicht. Überbeschützende Männer und ich passen nicht sehr gut zusammen. Und Kevin ist wirklich absolut verrückt und das gibt dem Film einen echten Vorteil. Er ist der Beweggrund für alles.
Was meinst du mit Beweggrund?
Ich würde sagen, er rast vor lauter Steroiden. Daher macht es richtig Angst, denn man merkt, dass er keine Witze macht. Wenn er sagt, dass er hinter Dennis her ist, dann heißt das eigentlich „Wirklich, er wird dich umbringen. Und er wird dafür ins Gefängnis gehen. Und du wärst wirklich tot. Also müssen wir ehrlich weglaufen.“ Wir laufen, um das Leben von Dennis zu retten.
Hattest du jemals eine so verrückte Nacht im wahren Leben?
Am ehesten noch, als ich als Teenager zwei Begegnungen mit der Polizei hatte. Ich bin in Rockland County, New York aufgewachsen. In der High School war das hart, denn solange nicht irgendwelche Eltern weggefahren waren, hatten wir keine Plätze zum Party machen. Also sind wir einfach irgendwohin gegangen, wie auf den Baseball-Platz hinter unserer Grundschule. Eines Abends dachte jemand, es wäre total lustig, wenn wir während des Trinkens mitten auf dem Platz ein Feuerwerk veranstalten. Die Bullen und die Feuerwehr kamen, und wir sind alle durch die Wälder weggelaufen – ich hatte FlipFlops an! Ich lief einfach nur und dachte, wie aufregend das alles ist. Bis ich hörte, dass man zwei von meinen Freunden erwischt hatte und sie große Probleme bekamen.
Und das zweite Mal?
Wir waren irgendwo, wo wir nicht hätten sein dürfen, irgendein Parkplatz. Und ich und meine Freundin mussten pinkeln, also sind wir in den Wald gleich in der Nähe gegangen. Und als wir zurückkamen, sind wir echt erschrocken. Alle unsere Freunde waren an einer Wand aufgereiht und die Polizei fragte nach ihren Ausweisen. Und wir dachten nur, Oh Gott, oh Gott. Letztlich haben wir uns eine Stunde hinter einer Mülltonne versteckt, bis wir weg konnten. Aber wir sind genau zur richtigen Zeit pinkeln gewesen.
Kommen wir mal zurück zu Beth Cooper. Wie ist sie als Person?
Beth Cooper ist der Inbegriff von Miss Beliebt. Sie ist dieses unangreifbare, goldene Mädchen. Sie und ihre zwei besten Freundinnen werden im Film von allen nur „Die Dreieinigkeit“ genannt. Und eines kannst du mir glauben: Ich erinnere mich an diese Sorte Mädchen in der Schule.
Also hattest du auch solche Mädchen in der Schule?
Ich hatte eine interessante Schulzeit. Ich bin bis zur achten Klasse in eine reguläre Schule gegangen. Also habe ich die klarsten Erinnerungen an de Mittelstufe: Die boshaften Mädchen und beliebt oder nicht beliebt sein. Ich wurde echt gequält in der Schule.
Wie denn?
Ich habe immer gesagt, wenn es die Mittagspause nicht gäbe, wäre ich gut durch den Tag gekommen. Aber in der Pause war es immer dieses ‚Wo soll ich mich hinsetzten, wo soll ich mich hinsetzten?’ Ich erinnere mich noch daran, als ich das erste Mal von den beliebten Mädchen gefragt wurde, ob ich bei ihnen sitzen will. Und dann hat mir dieses eine Kind den Stuhl unter dem Hinter weggezogen.
Also warst du ein Streber wie Dennis?
Ich war kein Streber, aber ich wurde geärgert, man redete über mich und sie habe sich gegen mich verschworen. Aber ich erinnere mich an die Streber. Einmal war ich wirklich nett zu einem von ihnen, und er war nicht sehr nett zurück. Ich war so wütend. Was aber auch absolut verständlich war, denn ich habe gesehen, wie sie von den anderen behandelt wurden, und das fand ich echt nicht in Ordnung.
Du hast ja vorher die Fernsehserie Heroes gedreht, ein Science Fiction Drama. Wie war es, im Anschluss daran eine Komödie zu drehen?
Ich mag Komödien. Ich glaube für einen Schauspieler sind Komödien das schwerste überhaupt. Ich habe mich selber nie für eine sehr lustige Person gehalten, aber es macht wirklich Spaß mit einer Gruppe zu arbeiten, die dir dabei helfen lustig zu sein, denn du kannst so viel von ihnen mitnehmen. Es war eine tolle Abwechslung zu Heroes. Es war ein sehr schöner Wechsel, mal nicht so dramatisch sein zu müssen.
Was sind deine Lieblingsfilme für Teenager?
Ich liebe „Girls Club – Vorsicht, bissig“. Der ist mein Favorit. Und „Superbad“ ist toll. Ich mag Filme, die auch Erwachsene ansprechen. Und „I love you Beth Cooper“ hat die gleiche Kombination von Komödie, guter Geschichte, Action und Abenteuer.
Erzähl uns was über deinen Co-Star, Paul Rust.
Paul ist toll und er wird eines Tages ein ganz großer sein. Er ist einfach einer von den Menschen, die keine Angst vor dem Herumprobieren haben und bis an ihre Grenzen gehen. Auch hat er keine Angst davor, sich selber weiterzutreiben und die Sachen, die dabei rauskommen, sind einfach wahnsinnig lustig. Es war toll mit ihm zu arbeiten. Wir hatten eine echt gute Chemie miteinander und so viel Spaß auf dem Set. Das ist sein erster großer Film, und meine erste Komödie, also haben wir uns bei vielen Dingen aufeinander verlassen.
Was würdest du abschließend sagen: Für wen ist der Film gemacht? Erwachsene oder doch eher Jugendliche?
Ich glaube der Film hat etwas für jeden, jeder wird sich selber irgendwie in dem Film erkennen. Er ist eine Metapher: wie zwei Menschen mit so unterschiedlichen Lebensweisen so eng zueinander finden können. Der Film erzählt letztlich eine wirklich schöne, süße Geschichte über Menschen. Daher ist es ganz egal wie alt man ist, ob man noch zur Schule geht oder nicht. Und nebenher ist er noch echt lustig. Macht Spaß. Ist voller Action. Ein richtiger Wohlfühl-Film, ohne langweilige Momente.
Franziska Ecks