Nordlichter in Finnland jagen

Nordlichter in Finnland jagen

Der beste Ort um das neue Jahr zu beginnen, ist für mich ein Ort, der nach „Abenteuer“ schreit. Ich finde ja, am schönsten ist es, sich selbst zu überraschen und etwas zu sehen, dass man noch nie zuvor gesehen hat. Wie die Nordlichter zum Beispiel. Und so sehe ich mich im Flieger von Finnair, auf dem Weg ins nächste Abenteuer: Auf nach Finnland!

Die Sitze der Airline sind sehr bequem und in ein Land in dem es ständig dunkel und verschneit im Winter ist, möchte ich lieber mit der nationalen Fluglinie fliegen. Fühlt sich sicher an, später im Text warum.

Wenn man nach Finnland fliegt, sollte man natürlich die Hauptstadt anpeilen. Helsinki, ist hübsch, gemütlich und voller guter Restaurants. Ich meine damit, richtig gutes Essen und das überall. Wenn gleich auch schon ab vier stockdunkel ist, will sich hier keiner beschweren. Nochmal: Ich denke, es liegt am Essen.

Ich checke im Indigo Boulevard Hotel ein, denn es liegt sehr zentral und ist für mich ideal, um alles zu Fuß abzulaufen.

Um Helsinki von seiner besten Shopping-und-Szenen-Seite kennen zu lernen, ist eine Tour mit einem Guide nie verkehrt. Jana, unser Guide, zeigt uns die coolen Szene-Läden, die schicken Inneneinrichtungsläden und die trendigen Concept-Stores. Hier gilt es nämlich als stylisch, Laden und Café zu vereinen. Und so finden wir uns in einer Galerie wieder, die im nächsten Raum Tee und Gebäck serviert. Genial!

Nach der Shoppingtour Schrägstrich Café-Kunstszene, geht es auf ein paar Drinks in die Bar A21 Decades. Hier gibt es die besten Drnks aus den letzten 21 Jahrzehnen im Original und eigens abgewandelt. Genial!

Weiter geht es ins Restaurant Spis. Das Restaurant des Jahres 2014 zaubert originelle Gerichte aus der Region. Es gibt viel Gemüse, wie rote Beete, aber auch tolle Kreationen aus Lauch, Käse, Zwiebeln und natürlich Fleisch (Gott sei Dank!).

Am nächsten Tag erlebe ich die beste geführte Tour meines Lebens. Ihr dürft raten: Es geht um Essen! Heather von „Fork in Hand“ zeigt uns 50 verschiedene Brotsorten (die Finnen lieben Brot, so wie ich), den größten und den kleinsten Lebensmittelladen, Porridge (das nationale Leibfrühstück), ein Bier-Tasting, die Markthalle an der Meer-Promenade und finnisches Fastfood. Wie gesagt, beste Tour ever!

Danach geht es in die Stadt, um die Inneneinrichtungsläden zu erkunden. Die Finnen sind sehr modern und lieben den Loft Flair. Helsinki ist ein Traum, wenn es darum geht, sich mit Designern wie Ittala einzudecken.

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Danach geht es zum Flughafen und zu meinem nächsten Abenteuer.

Santa’s offizieller Flughafen begrüßt mich in seiner vollen Pracht. Ein Witz, hier landen täglich um die drei Flieger, es ist also angenehm leer und ich komme schnell an meinen Mietwagen. Wir fahren 125 km durch den Wald (mega schön!) um danach die Nacht meines Lebens in einem Glas-Iglu in Luosto zu verbringen.

Das Santa’s Hotel Aurora sieht aus wie aus meinen Träumen geschaffen: Alles verglast, mit einer beheizten Decke, damit der Schnee schnell schmilzt, falls die Nordlichter zu sehen sind. Auch bekomme ich ein Telefon, damit ich nicht die ganze Nacht wach bleiben muss. Das erledigt das Personal. Leider ist diese Nacht die Wolkendecke zu tief. Mein Glas-Iglu ist dennoch das beste Abenteuer, was mir bisher passiert ist. Bis jetzt!

Denn nun geht es ab auf die Arctic Husky Farm, wo ich die Safari meines Lebens erlebe! Ich bekomme noch das Training mit und darf auf einem 500 Kilo schweren Squad mitfahren, der vom 12 Huskys gezogen wird. Der Wald ist voll bedeckt mit Schnee und es ist wie in Narnia. Allerdings ist das hier kein Märchen, sondern ein wahr gewordener Traum! Normalerweise ziehen die Huskys jeweils zwei Personen mit einem Schlitten durch den Wald. Ein Muss für jeden der nach Lappland kommt.

Danach geht es in den Kopara Reindeer Park. Hier erfahren ich, dass auf fünf Quadratkilometern nur ein halber Bewohner, dafür fünf Rentiere hausen. Damit sie überleben und nicht verhungern, müssen einige auch geschossen werden. Traurig. Später folgt eine romantische Kutschfahrt um den See mit den Rentieren. Ein Traum!

Im Naava Center erfahren wir über die Kultur und das Leben im Pyhä-Luosto National Park. Und testen im Anschluss ein Fatbike (das ist eine Art Fahrrad mit dicken Reifen, bei dem man durch den Schnee radeln kann) aus. Bliss Adventure bietet dazu noch mehr Abenteuer an.

Später folgt ein kurzer Hotelwechsel in eine traumhafte Hütte im Hotel Luostotunturi. Als hätten sich Hänsel und Gretel hier verirrt: Hier gibt es eine eigene Küche, einen Kamin und eine private Sauna. Dazu Stockbetten! Ich liebe es! Nach finnischer Tradition verbringe ich den ganzen Abend in der Sauna und heize danach mit dem Kamin kräftig ein. Der Tag war wunderschön, obwohl es immer noch keine Nordlichter zu sehen gibt.

Am nächsten Tag darf ich Indiana Jones spielen und nach meinem eigene Schatz buddeln! Denn wir erkunden eine echte Amethyst-Miene! Oben auf einem Berg von dem man sieben Kilometer weit in die Landschaft Lapplands sehen kann, sitze ich in meinem winterfesten Schneeanzug auf dem Boden mit Sichel und Hammer und buddele nach vergrabenen Schätzen. Neben Amethysten gibt es hier auch Bergkristalle und andere Steine. Und das beste daran: Danach darf ich meinen Schatz auch behalten!

Ich bin so aufgeregt, dass ich am Abend meine Tierliebe kurz vergesse und Rentiercarpaccio probiere. Wie bereits erwähnt, müssen die Tiere geschossen werden. Und hier in Lappland gibt es fast ausschließlich Rentier zum Essen.

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Mein vorletzter Tag in Lappland beginnt mehr als aufregend: Auf dem Weg nach Rovaniemi begegnen uns sechs Rentiere auf der Strecke. Hier ist langsam fahren mehr als Gesetz. Glatteis ist schließlich überall.

Wir checken im Arctic Light Hotel ein und bestaunen die faszinierende Architektur hier. Das Hotel ist einmalig schön und das “Northern Lights” Zimmer hat ein eigenes Aussichtsfenster im obersten Stock. Ich werde euch nichts vormachen, ich habe die Nordlichter, trotz zahlreicher Apps, Telefone und Alerts nicht gesehen. Es war einfach zu wolkig die ganze Woche. Dennoch ist mein Abeteuer längst nicht vorbei! Eine geführte Tour durch das Arktikum Museum zeigt uns die Geschichte Finnlands. Und das Korundi Museum hat faszinierende Kunsttücke auf Lager.

Am Abend fahren wir zu Irene Kangasniemi, eine berühmte Schmuckdesignerin hier in Lappland. Mit ihrem Mann, der faszinierende Lampen aus Geweihen herstellt, wohnt sie abgeschieden, mitten im Wald! Wir basteln mit ihr einen Glückhalsband für unseren Hund und lassen eine Lampe anfertigen.

Zum Abendessen geht es ins Sanatamus. Es gehört dem berühmten Matti Korva. Hier drin gibt es fünf Saunen, acht Kamine, ein Gästezimmer und einen See der durch das Restaurant verläuft. Matti, eine Berühmtheit in Rovaniemi, eröffnet seine Pforten meistens nur für seine Freunde und sehr selten für die Öffentlichkeit. Nach einem tollen Mahl mit Carpaccio, Kaviar und Rentier wird bis in die Nacht gemeinsam gesungen.

Doch das Highlight erwartet mich erst an unserem letzten Tag! Ich darf endlich den Weihnachtsmann treffen! Den one & only Santa Claus von Rovaniemi. Im Santa Claus Village habe ich eine Privataudienz mit ihm und frage ihn aus. Er erzählt mir, dass auch viele Erwachsene kommen, um sich Glück und Gesundheit für das neue Jahr zu wünschen. Und das Missis Claus zuhause auf ihn wartet. Von seinem Postoffice aus, schicke ich Postkarten an alle meine Freunde und fliege dann in Richtung Heimat. Mit Finnair, nicht mit dem Schlitten und den Renntieren. Den braucht Santa noch, um selbst nach Hause zu kommen.

 

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